Stuttgart – Die großen Hits des Rock-’n’-Roll- Stars Elvis Presley sind bis heute unvergessen. Selbst die jüngere Generation hat von ihm interpretierte Songs wie „Johnny B. Goode“ oder „Proud Mary“ noch im Ohr. Und auch die zahlreichen Elvis-Filme wie „Jailhouse Rock“ oder „Girls, Girls, Girls“ dürften noch vielen ein Begriff sein. Das Flair der damaligen Rock-’n’- Roll-Bewegung, gepaart mit den typischen Bleistiftröcken, Schmalztollen und silbernen Paillettenanzügen, lässt das Friedrichsbau-Varieté nun wieder aufleben – und zwar mit dem neuen, von Regisseur Ralph Sun inszenierten Stück „Welcome to Las Vegas“, das am Freitag Premiere feiert.
Die Show ist an den Musikfilm „Viva Las Vegas“ angelehnt, in dem Elvis Presley und Ann-Margret in den 1960er Jahren ihr Publikum verzauberten. Dabei wird der Rock-’n’-Roll-Star vom Stuttgarter Elvis-Interpreten Ray Martin verkörpert, in die Rolle Ann-Margrets schlüpft die australische Sängerin und Schauspielerin Kimberley Trees. Den Rahmen des neuen Varietés bilden – wie soll es anders sein – Rock-’n’- Roll-Musik und die Bühnenshows von Elvis Presley, gesungen und interpretiert von Ray Martin, der vom Friedrichsbau-Varieté-Orchester live begleitet wird. Doch nicht in jeder Szene steht der „King of Rock ’n’ Roll“ im Mittelpunkt. Immer wieder macht Elvis alias Ray Martin die Bühne frei für „klassische“ Varietéeinlagen, die aber stets von rockiger Musik begleitet werden.
Akrobaten treffen Jongleure und Tänzerinnen
So jongliert der Comedy-Artist David Burlet zu schnellen Gitarrenklängen mit Tellern, der vierbeinige Gordon Leif tanzt zu „Johnny B. Goode“, die Artistin Marina Skulditskaya zeigt zu Elvis-Musik eine Akrobatiknummer, und AJ Silver führt als Cowboy verkleidet eine Peitschen-und-Lasso-Show vor. Die Paxton Girls aus den Vereinigten Staaten präsentieren als Showgirls extravagante Tanzeinlagen und Luftakrobatiknummern, und die Jongleure Strahlemann & Söhne zeigen, wie Jonglage modern interpretiert werden kann.
Nach den Darstellern und Artisten für sein neues Stück hat der Regisseur Ralph Sun auf der ganzen Welt gesucht. Zusammengekommen ist auf diese Weise ein Ensemble von Künstlern aus Deutschland, Europa, Australien und den Vereinigten Staaten. Zu Probenende hin haben die Darsteller zwischen zwölf und 14 Stunden pro Tag geübt. Spannend, so Ralph Sun, sei es dabei vor allem gewesen, die einzelnen Akteure als Gruppe zusammenzubringen. „Natürlich ist ein solches Stück eine Herausforderung, weil es von der klassischen Varietéarbeit abweicht“, erklärt Ralph Sun. „Aber über die Spielszenen potenzieren sich die einzelnen Acts, und das Miteinander funktioniert gut.“
Ray Martin feiert sein Comeback im Friedrichsbau
Spaß am gemeinsamen Spiel und Gesang hat auch der Elvis-Interpret Ray Martin, der gebürtig aus Bad Cannstatt stammt und heute in Stuttgart-Hofen lebt. Der 47-Jährige feiert mit der neuen Show ein Comeback. Denn genau vor zehn Jahren trat er im Friedrichsbau-Varieté im Stück „Viva Las Vegas“ auf. An die damalige Zeit erinnert sich Martin bis heute gerne. „Damals lebten meine Oma und meine Mutter noch, die beide große Elvis-Fans waren und begeistert waren von der Show“ , erzählt er. „Leider können sie das neue Stück nicht mehr miterleben.“
Seine Leidenschaft für den Rock-’n’- Roll-Star Elvis Presley entdeckte Ray Martin nach eigenem Bekunden schon als Jugendlicher. Er brachte sich selbst das Gitarrespielen bei und probte die Songs des „King of Rock ’n’ Roll“. Bereits als 16-Jähriger trat er als Elvis-Interpret bei Schulpartys auf. Seither folgten diverse Liveshows, Fernsehauftritte, CD-Produktionen und Radioübertragungen. Bis heute, erklärt Ray Martin, sei Elvis Presley sein „großes Idol“ – zumindest auf der Bühne. Im Privaten sei und bleibe er aber lieber er selbst.
Quelle: Stuttgarter Zeitung